Unser Dorf

Roddahn ist ein kleines Dorf mit etwa 100 Einwohnern im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, 100km nordwestlich von Berlin gelegen.

 

Im Ort befinden sich neben den Einwohnern: Die Freie Schule Roddahn (seit 1997) mit Kindergarten, Grundschule und Oberschule in freier Trägerschaft) mit etwa 95 Kindern im Alter von 2 bis 17 Jahren, dort arbeiten etwa 25 Menschen (Tausendweg e.V.).

Des weiteren gibt es dort mehrere Unternehmen: Den Naturbauhof, eine Psychotherapeutische Praxis, zwei Landwirtschaftliche Betriebe mit Mutterkuhhaltung, eine Gemüsegärtnerei („Wildes Gemüse“), beide biozertifiziert, einen Bioladen, sowie einen Kinderbuchverlag.

– Und dann noch die Putenmastanlage Gut Jäglitz.

Roddahn ist eine Region, in der der Grundwasserspiegel recht niedrig ist. Bei starken Regenfällen steigen die Flüsse (Dosse und Jäglitz) sowie die Gräben stark an, die Böden sind dann extrem nass. Wir befinden uns in einem wassersensiblen Gebiet.

 

Die Mastanlage

1999 wurde am Rand des Dorfes die Putenmastanlage mit angeblich 21 000 Puten in Betrieb genommen. Dabei wurden die Ställe einer zu DDR-Zeiten bestandenen Färsenaufzuchtsanlage genutzt. Das Areal befindet sich unweit am einen Ende des Dorfes, noch im Dorf gelegen.

Lage: Flur 1, Flurstück 79/1 wird als Putenmastanlage I bezeichnet.

2001 wurde in unmittelbarer Nähe der bereits bestehenden Kita und Schule eine weitere Putenmastanlage mit der Aufzucht von angegebenen 8000 Puten in Betrieb genommen. Hier wurden ehemalige Schafställe umgenutzt. Lage: Flur 1, Flurstück 103.

Genehmigt wurden beide Anlagen zunächst von zwei voneinander scheinbar unabhängigen juristischen Personen, erst danach wurden diese von demselben Betreiber „übernommen“.

Der Geschäftsführer der Putenmastanlage I und II („Gut Jäglitz“) ist Herr Storck, der noch weitere Putenmastanlagen betreibt, so auch im Nachbardorf Lohm, dort allerdings „außerhalb“ des Dorfes gelegen.

Es gab immer wieder Beschwerden von Bewohnern wegen Geruchsbelästigungen und hoher Immissionswerte, die ja gerade bei Geflügel auch mit erheblichen Gesundheitsrisiken verbunden sind; auch wegen unsachgemäßer Mistlagerungen, Feldsilos, die einfach in Wassernähe errichtet wurden, nicht ordnungsgemäßen Lüftungssystemen, Verstößen gegen das Tierwohl sowohl bei der Tierhaltung als auch bei der Verladung der Tiere zum Schlachthof, fehlender Abwasserentsorgung und dergleichen mehr.

 

Unser Ziel

Seit Jahren melden wir die Missstände den Behörden und versuchen zu bewirken, dass der Betreiber genehmigungsrelevante Auflagen endlich erfüllt. Wir haben uns vielfach mit den Behörden auseinandergesetzt, fühlen uns von diesen meist jedoch abgespeist und nicht ernst genommen.

Vor etwa 10 Jahren haben wir uns als Bürgerinitiative zusammengeschlossen, um uns gegen diese Missstände zu wehren und um mehr Druck auf den Betreiber ausüben zu können.

Ziel unserer BI ist es, dass der Betreiber die Missstände behebt. Dabei geht es uns um die Erhaltung unserer Umwelt, das Tierwohl und unsere Gesundheit.

Dennoch werden aus unserer Sicht vom Betreiber der Putenmastanlage die notwendigen Vorkehrungen zur Vermeidung von Gefahren für Umwelt und die Bürger nicht getroffen.

Vielmehr versucht dieser, Anordnungen zu umgehen, und über gerichtliche Verfahren die von den Behörden getroffenen Anordnungen so lange wie möglich hinauszuzögern (Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz Potsdam).

Etwa 2009 haben wir uns dann anwaltliche Hilfe gesucht, diese bei Herrn RA Ulrich Werner, Berlin, gefunden.

Erst danach konnte eine nachträgliche Anordnung erlassen werden, die aber bis heute nicht greift, weil der Betreiber alle Mittel ausschöpft, um sie nicht zu erfüllen.

für die BI Roddahn, im Mai 2018

Hedwig Wischner

Inzwischen sind uns erhebliche Kosten entstanden, die wir bisher aus unserer eigenen Tasche gezahlt haben.

Wir benötigen dringend finanzielle Unterstützung!